Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Wintersportfreunde,
Ein Skigau Stellt sich vor
Der Skigau Unterfranken / Rhön hat zur Zeit 7000 Mitglieder in 64 Vereinen.
Seine Tätigkeiten beziehen sich auf den Bereich Langlauf, Sprunglauf, Alpiner
Skilauf, Snowboard, Inline, sowie der Ausbildung von Ski Übungsleitern
1950 gründeten Ernst Brönner, Ferdl Rüb und Herbert Hoesch den Skigau X
Rhön.
Ernst Brönner war von 1951 bis 1958 1.Vors., danach von1958 bis 1986 Leo
Maisch,
von 1986 bis 1994 Hermann Schenk, von 1994 bis 1999 Emil Quack und seit 1999 bis
heute führe ich dieses Amt.
Somit ist auch der Sitz des Skigaues Unterfranken / Rhön nach Bischofsheim
gekommen
Wenn man in der Chronik liest, könnte man meinen, der Skilauf wurde in der Rhön erfunden. Gestärkt wird das durch ein Verzeichnis das uns Frau Helga Repp Hohn zu Verfügung gestellt hat. Es stammt aus dem Jahr 1931, zu dieser Zeit gab es bereits den Rhön Skigau mit Hessen Thüringen und Bayern. Mitgliedsverein war damals der Skiklub Bischofsheim mit seinem ersten Vorsitzenden Hugo Hohn.
Doch nun zur Entstehung des Skigau Unterfranken / Rhön.
Nach Ende des 2.Weltkieg entsteht durch die neuen Landesgrenzen zunächst
der Skibezirk Rhön.
Bei einer Tagung des Skibezirks Rhön am 20.2.49 in Bad Kissingen begann
schon die Diskussion über die Gründung des Skigau Rhön im Zusammenhang um den
Bau einer großen Sprungschanze in der Bayerischen Rhön, da im Hessischen Teil
der Rhön bereits mit den Bau einer Schanzenanlage in Gersfeld begonnen wurde.
Da im Zusammenhang mit der Planung für den Bau einer Sprungschanze am Kreuzberg
diese Maßnahme durchführen zu können, wurde es nötig, im Bayerischen
Skiverband mehr Eigenständigkeit zu bekommen, so wurde im November 1950 der
Endschluss gefasst den Skigau Unterfranken Rhön zu gründen.
In den 70 er Jahren erfolgte eine Umbenennung in Skigau Unterfranken / Rhön da
die einzelnen Skigaue im Bayerischen Skiverband mit den Regierungsbezirken
gleichgestellt wurden
Nun einige sportliche Ereignisse
Der erste größere Wettkampf mit welchen das sportliche Geschehen in der
Rhön wieder seinen Anfang nimmt, ist die am 5/6.März .49 durchgeführte
Frankenmeisterschaft am Kreuzberg
Am 6.1.1953 erfolgte die Einweihung und das Eröffnungsspringen auf der neu
erbauten Kreuzbergschanze.
Prominentester Teilnehmer war Ewald Roscher vom Skiklub Baden Baden, der
spätere Trainer der Springer Nationalmannschaft. Er gewinnt mit Weiten von 70
und 71 Metern. Die größte Weite von 75 Metern und damit auch Schanzenrekord
wurde von Franz Eder vom Skiklub Berchtesgaden gesprungen. Diese Weite wurde
auch nicht mehr erreicht.
Vom 28.bis 30 1.55 wurden die Bayerischen Skimeisterschaften (Springen,
Nordische Kombination und Langlauf ) durchgeführt. Bayerischer Meister wird Max
Bolkart
1956wird die Bayerische Jugendmeisterschaft in den gleichen Disziplinen
durchgeführt.
Unterden 250 Teilnehmern befanden sich auch 35 Jugendliche des Skigaues
Unterfranken.
Auch die im Jahre 1963 durchgeführte Bayerisch Nordische Skimeisterschaft war
ein Erfolg für den Skigau. Bayerischer Meister wurde Heini Ihle mit einer Weite
von 70,5 Metern
Wenn sich auch diese Großveranstaltungen mehr auf den Nordischen Skisport
beziehen, so wurde dennoch der Alpine Bereich nicht vernachlässigt.
In den 70er Jahren wurde unter der Führung von Leo Maisch dem damaligen
Gauvorsitzenden. die Arge Nord (ein Verbund der Skigaue Oberfranken Unterfranken
Mittelfranken und der Oberpfalz) gebildet, in diesen Verbund wurde am 27./28,2
1993 vom Skigau Unterfranken / Rhön die Bayerische Alpine Meisterschaft am
Sudelfeld in Bayerisch Zell durchgeführt
Als sich der Grasskilauf mehr und mehr im Bayerischen Skiverband etablierte, bot es sich an, diese Disziplin im Skigau Unterfranken mit ins Programm zu nehmen. Läufern des Skigau Unterfranken gelang es sehr schnell auf Spitzenplätze bei Bayerischen-, Deutschen- und Internationalen Wettkämpfen zu fahren. Zwei Läufer sind besonders herauszuheben: Daniela Wappes vom Skiklub Bad Neustadt und Peter Beetz von der FTS Schweinfurt.
So wurde dem Skigau Unterfranken in den Jahren 1977und 78 die Durchführung
der Deutschen und der Europameisterschaften sowie eines Weltcup Rennens im
Riesenslalom und Slalom übertragen
Welche vom RWV Haselbach und vom SC Bad Neustadt durchgeführt wurden. Daniela
Wappes gelang es aus sämtlichen Wettkämpfen als Siegerin hervorzugehen und
wurde damit Deutsche-, Europameisterin und Weltcupsiegerin
In den Folgejahren waren außer den alljährlichen Gaumeisterschaften keine
Großveranstaltungen zu verzeichnen. Wobei die Gaumeisterschaften nordisch immer
eine Augenweite waren.
Bei der Nordischen Gaumeisterschaft 1986 waren 201 Teilnehmer am Start. Von
diesen Teilnehmerzahlen kann man heute nur noch Träumen.
Eine überregionale Veranstaltung waren die Bayerischen
Langlaufmeisterschaften 1986 Schirmherr war Dr.Fritz Steigerwald. Veranstalter
der Skigau Unterfranken. Ausrichter waren der WSV Oberweißenbronn mit Kilian
Abert als erster Vorsitzender. Norbert Purmann als damaliger 2.Vorsitzender des
Skigaues bedankte sich bei dem Rennleiter des BSV Heinz Moser und bei
Walter Demel, dem Trainer für den Nordischen Skisport für die übertragenen
Aufgaben.Bei dieser Veranstaltung musste der Sprunglauf ins Allgäu vergeben
werden, da in der Rhön eine70 m Schanze fehlte. Ein Appell von Heinz Moser an
die beiden Kommunalpolitiker Hans Repp und Fritz Steigerwald evtl. doch eine
Schanze in Haselbach zu errichten wurde positiv aufgenommen. Dieser Anstoß war
der Beginn zum Bau der heutigen Kreuzbergschanzen in Haselbach
Als weiteres Highlight möchte ich auf den Alpine Sport im Skigau
eingehen. Im Februar 86 wurde bei idealen Bedingungen ein DSV Punkterennen mit
Gaumeisterschaft und Gauvergleich durchgeführt. Veranstalter war der Skigau,
Ausrichter der WSV Aschaffenburg.
Rennstrecke war die Piste Wieslen mit einer Länge von 1500 Metern und einen
Höhenunterschied von 260 m. Insgesamt haben 109 Rennläufer teilgenommen davon
waren 85 Herren und 24 Damen. Der Skigau belegte vor der Frankenjura und den
Oberfranken die ersten Plätze: Bei den Damen waren dies Petra Schott, Daniela
Kunkel, Bettina Schneider und Anja Mahlmeister, bei den Herren siegten Abert
Kurt, Buller Detlev, Back Stefan und Balling Klaus
Im Februar 1988 fand das letzte Springen an der noch bestehenden Kleinen Kreuzbergschanze statt. Das am 6.1.90 anberaumte Dreikönigsspringen musste wegen Schneemangel abgesagt werden und wurde unter starker Thüringer Beteiligung am 7.1.90 als Mattenspringen in Wüstensachsen durchgeführt. Am 18.2.90 gab es an der Schachenbergschanze in Oberweißenbrunn noch ein Skispringen; danach ging eine Ära Skisprung in der Rhön seinen Ende entgegen.
Durch den Bau der Schulsportanlage1991 in Bischofsheim wurden mit dem
gesamten Erdaushub der Gegenhang an der heutigen Sprungschanze angefüllt.Zu
dieser Zeit wurden bereits die Weichen für den Bau von Sprungschanzen gestellt.
Verwirklicht wurde es durch den Einsatz und dem eisernen Willen unseres
Altlandrats Dr. Steigerwald, der 1997 als Bauherr mit den Bau von 3 neuen
Kreuzbergschanzen begann. Diese wurden am 25.10.1998 durch Pater Alexander vom
Kloster Kreuzberg geweiht. Es waren rd. 100 Springer, die meisten davon aus
Thüringen. Dank unseres Trainers Adolf Baldauf entstand in kürzester Zeit eine
junge Springermannschaft, die bereits im Jahr 2002 mit Florian Enders einen
Deutschen Schülermeister hatte. Zur Zeit Springen ca. 12 Buben und Mädchen in
der Mannschaft der Rhöner Adler, wie sie liebevoll genannt werden.
Seit dem letzten Jahr laufen die Vorbereitungen für die Mattenbelegung der 50
Meter Schanze.
Die beiden Vereine WSV Oberweißenbrunn und RWV Haselbach arbeiten in einer
Arbeitsgemeinschaft sehr eng zusammen und hoffen daß im Jahr 2004 mit der
Mattenbelegung begonnen werden kann. Bei den "Vorbereitungen"
fungierte Altlandrat Dr. Steigerwald wieder als Helfer in der Not. Zusammen mit
der Sparkasse Bad Neustadt, der Stadt Bischofsheim und dem Bayerischen
Landessportverband wurde eine Finanzierung ausgearbeitet die hoffen lässt. Ich
denke daß unser neuer Landrat Herr Habermann das im Sinne seines Vorgängers
weiterführen wird
Der Bayerische Skiverband hat uns eine Trainerunterstützung zugesichert, die
wir auch dringend benötigen, da der Skigau Unterfranken den geringsten Etat
unter den Gauen in Bayern hat und durch seine geographische Lage mit zwei
angrenzenden Regionen nämlich Thüringen und Hessen bestehen muss
Ich denke daß ich nun genug geredet habe und ihnen einen Überblick über 50 Jahre Wintersport vermitteln konnte. Unser Ältestes noch aktives Mitglied Norbert Purmann hat in Jahrelanger Kleinarbeit Unterlagen gesammelt und daraus die Chronik des Skigaues Unterfranken / Rhön geschrieben. Diese Arbeit wird der Skigau nie bezahlen können, aber ich sage schon mal Dankeschön.
Ich möchte mich an dieser Stelle beim Bayerischen Landessportverband sowie
beim Bayerischen Skiverband für die Unterstützung bedanken die in all den
Jahren zum Wohle des Sports in den Skigau Unterfranken / Rhön geflossen ist.
Insbesondere gilt mein Dank auch meinen Amtsvorgängern sowie dem Vorstandsteam,
welches über Jahre für eine nahtlose Vorsetzung der
Wintersportaktivitäten gesorgt hat.
Dank sagen möchte ich den Referenten, Trainern und Betreuern die dafür Sorge getragen haben, dass wir heute auf erfolgreichen Wintersport zurückblicken können, sowie den Aktiven Sportlern in unseren Vereinen welche auch Aushängeschilder für unseren Skigau sind. Den Wintersport in unserer Region gäbe es nicht, wenn nicht zahlreiche ehrenamtliche Helfer sich das ganze Jahr für den Sport einsetzen würden. Ich stelle fest, dass unsere Politiker aus der Region eine besondere Einstellung zum Wintersport haben. Allen Voran unser Altlandrat Dr. Fritz Steigerwald der zum Bau der Neuen Kreuzbergschanzen Erhebliches beigetragen hat. Gerade diese Einstellung stellt eine langfristige Weiterentwicklung für den Wintersport sicher.
Zum Abschluss meiner Ausführungen möchte ich allen Danken die den Skigau
Unterfranken / Rhön in den vergangenen 50 Jahren die Treue gehalten haben. Den
Mitgliedsvereinen und den immer wichtiger werdenden Sponsoren für die Aktive
Mithilfe zum Wohle des Wintersports ein herzliches Dankeschön.